Lok Berlin 53

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Höllenhund - Talseite / Sachsen

Reise- und Vereinsberichte

Höllenhund - Breitseite

Diesmal soll es wieder ein großer Klassiker in Sachsen werden – Höllenhund Talseite sächsisch VIIIa/VIIIb. 80m herrliche Kletterei an bombenfesten Wabenstrukturen – was will man mehr! So wird dieser Weg im Jahr 2012 zum Klassiker des Jahres für Nick & mich gewählt. Er passt gut in unser Projekt – jedes Jahr ein großer Klassiker in Sachsen.

Kurz zur Geschichte, der Name des Gipfels rührt von seiner 3gipfligen Struktur her und wurde ihm vom Erstersteiger Rudolf Fehrmann gegeben – Kerberos aus der griechischen Mythologie! Ersterstiegen von Rudolf Fehrmann und Oliver Perry Smith am 17. September 1905 – Schwierigkeit sächsisch V mit Unterstützung (Überwindung einer Kletterstelle durch menschlichen Steigbaum). Die Talseite wurde im Jahre 1955 durch Dietrich Hasse und Gefährten durchstiegen. Noch heute eine der größten Linien im Gebirge.

Nick und ich wollen uns auf diese Herausforderung mit einem der kuriosesten Gipfel der Sächsischen Schweiz einstimmen – der Flohspitze. Ein Gipfel auf dem gerade so ein Mensch aufrecht stehen kann und der immerhin nicht unter VIIa/VIIc zu haben ist. Sprich sauber RP (Rotpunkt – ohne Ruhen an den Sicherungspunkten) VIIc. Mit U (Unterstützung – siehe oben) immerhin noch VIIa. Hat auch alles super geklappt, der Zustieg ist relativ botanisch und die Züge am Ausstieg er wackelig, aber machbar. Beim Abseilen legen wir uns noch ordentlich die Karten, indem wir in die falsche Richtung abseilen und dadurch zur Belohnung durch eine enge Schlotte gen Tal rutschen dürfen. Danach besteigen wir noch den Rauschensteiner Turm über die Südwand VIIc, was sich aus zweierlei Gründen als Herausforderung herausstellt, zum einen haben wir ungebeten viele Zuschauer, in Form von Wanderern, die Kommentare absondern und die Route erweist sich als durchaus sehr ernst zu nehmen. Griffe halten nicht immer das, was sie vorgeben zu sein…. am Ende sind wir oben und glücklich.

Am nächsten Tag geht es direkt zum Höllenhund. Es ist Montag und Spätherbst, so dass wir diese majestätische Wand ganz für uns alleine haben – super. Also in aller Ruhe an gezurrt und eingestiegen. Bis zum ersten Ring läuft es super, Nick hat keinerlei Probleme. Er macht gleich weiter zum zweiten, da will er mich nachholen. Zum zweiten Ring wird es schon etwas anspruchsvoller und er muss sich sortieren. Der Ring ist erreicht und ich komme nach. Auch ich komme gut vorwärts, bin aber nach dem ersten Ring schon dankbar Nachsteigen zu dürfen, da muss man schon mal Ruhe bewahren. Vom Zweiten Ring geht es leicht links zum dritten Ring, zwischendurch kann man viele solide Sanduhrschlingen legen, allerdings muss man dazu in der leicht überhängenden Wand noch die Reserven haben.

 

Es gilt also immer zwischen Sicherung und Kraftreserven abzuwägen. Der Kluge steigt und zwar zügig;-). Am Dritten holt Nick nochmal nach und ich verlasse meine Aussichtsplattform. Schnell sind wir auf dem Vorgipfel. Nun gilt es auf den Hauptgipfel zu gelangen. Dieses kann man original per VIIer Kletterei mit Querung in die Talseite machen, was aber nicht sehr verlockend ausschaut, oder man geht den Gipfel direkt an per „Alternative zum Talweg" VIIIb. Nick hat kein Problem, ich muss meine letzten Reserven mobilisieren. Wir sind oben, freuen uns und genießen die Aussicht. Wieder ist ein Traum in Erfüllung gegangen.

 
 
 
 

- Hans Scholze (Lok Berlin ’53) -

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